Gemalte Geschichten
Fabrik der Künste: Bilder von Ingeborg Voelter-Servatius und Peter Reitberger
Zwei junge Mädchen radeln durch die Sonne, aufrecht und grazil, im Gleichtakt mit wehenden rosa Kleidern und dem typischen asiatischen Strohhut: eine Impression aus Südostasien. Die Hamburger Malerin Ingeborg Voelter-Servatius hat sie ins Bild gesetzt. Bis 20. September zeigt die Malerin ihre Bilder - Ansichten der norddeutschen Landschaft ebenso wie die Impressionen aus aller Welt.
Ingeborg Voelter hat viele Jahre als Kunsterzieherin an Hamburger Schulen gearbeitet, bevor sie sich auf den eigenen künstlerischen Weg machte. Sie studierte an Privatakademien, nahm an internationalen Workshops und Sommerakademien teil, bis sie ihre eigene Sicht entwickelte: eine auf den Kern reduzierte Aussage.
Und immer erzählt sie - in Öl oder Acryl auf Leinwand - eine Geschichte: von den tibetischen Kindern in Lumpen, die dennoch unbändige Lebensfreude ausstrahlen, von der Heuernte in den Schweizer Bergen, wo die Landarbeit noch immer eine Plackerei ist wie zu Zeiten des französischen Malers Millet, der das Thema im 19. Jahrhundert zelebrierte. Atmosphärisch sind die Bilder der norddeutschen Landschaft, wo die Aussicht auf die Kirche von Keitum hinter Feldern ebenso verschwimmt wie der Blick auf Windräder auf dem platten Land. Aufs Äußerste reduziert sieht man - verwischt wie eine Erinnerung - das Tablett mit den Resten eines Frühstücks im Bett.
Sie malt beständig und organisiert, immer vormittags, erzählt die Malerin. Auf Reisen wird fotografiert oder gezeichnet. gs
(Die Welt, 12. September 2009)
"Bilder erzählen von Ruhe und Harmonie"
Ingeborg Voelter-Servatius stellt im Parkhotel Egerner Hof aus.
Die Künstlerin malt mit Acryl- und Ölfarben auf Leinwand, lässt aber auch Aquarellbilder und Pastelle auf Ingres-Papier entstehen.
„Inhaltlich ziehen mich harmonische Linien, lebendige Farben und reduzierte Kompositionen an, die dem Betrachter wohl tun oder in ihm den Wunsch erwecken, im Bild zu verweilen“, erzählt Ingeborg Voelter-Servatius, die früher Kunst an Hamburger Schulen unterrichtete.
Ingeborg Voelters-Servatius ist Malerin aus Leidenschaft. Dinge, die sie anrühren, hält sie auf Leinwand fest. Landschaften, Stillleben, menschliche Schicksale.
„Oft fotografiere ich meine Motive, nutze das Foto als Vorlage. Manchmal brauche ich nur einen Tag für ein Gemälde. Manchmal dauert`s aber auch ein halbes Jahr“, sagt sie.
(Bild, 30. Juli 2004)
"Die Malerin Ingeborg Voelter-Servatius eröffnet heute in Rottach-Egern ihre Ausstellung"
Rottach-Egern - Ihre Leinwand-Leidenschaft sind Landschaften, Stillleben und ganz besonders Blumen. Die Malerin Ingeborg Voelter-Servatius eröffnet heute Abend im Egerner Hof in Rottach-Egern ihre Ausstellung. BILD traf die Malerin beim Aufhängen ihrer Bilder.
Den besten Platz - direkt neben dem Eingang - bekommt das Lieblings-Bild der Künstlerin: “Hochlandschaft“. „Es hängt ganz allein, weil es viel Raum braucht“, erklärt Ingeborg Voelter-Servatius. „Hochlandschaft“ wurde erst vor zwei Wochen fertig. Es ist ihr frischestes Werk.
Auch Bilder von Menschen sind in der Ausstellung am Tegernsee zu sehen – ein Motiv, das die Künstlerin erst vor kurzem für sich entdeckte. Eine Serie von Gemälden zeigt tibetische Kinder in Alltagssituationen – Schnappschüsse, wie aus dem Leben gegriffen.
Die ehemalige Kunstlehrerin hat bisher fünf Ausstellungen mit ihren Werken gefüllt. Und immer hängt sie ihre Bilder selbst auf. „ Das lasse ich mir auf gar keinen Fall nehmen“, sagt Ingeborg Voelter-Servatius. „Meine Bilder brauchen genau den richtigen Platz, um ihre Geschichte erzählen zu können.“
„Ich habe ein paar richtige Perlen entdeckt", sagte Künstler-Kollege Herbert Beck. Und weiter: „Hier hängen wirklich schöne Bilder."
(Bild, 30. Juli 2004)